Von La Quiaca aus konnte man ganz gemütlich über die Grenze nach Villazón in Bolivien spazieren, wo ich mich zu aller erst wieder mit Cocablättern eingedeckt hab, die auch ganz gut mit der Höhe geholfen haben! In Villazón hatte ich das Glück immernoch nicht wieder... ein netter Mensch am Busschalter hat mir nämlich ein Ticket für einen Bus nach Uyuni verkauft, der laut seiner Auskunft um 22:00 Uhr dort ankommen sollte. Ich hatte Janne auch bei unserem Abschied versprochen wegen der Sicherheit bloß keine Nachtbusse in Bolivien zu nehmen, aber da der nette Mann vom Schalter sich wohl leicht in der Ankunftszeit vertan hatte, war ich doch erst 6 Stunden später total durchgefroren um 4:00 Uhr morgens in Uyuni! Zum Glück hatte ich auf der Reise einen Vater und seine Tochter kennen gelernt und wir haben zusammen noch ein Hotel gefunden!
Den nächsten Tag hab ich erstmal bis zur Check-Out Zeit ausgeschlafen und bin danach durch Uyuni spaziert, einem recht überschaubaren Ort, in dem selbst ich mich schwer verlaufen kann, um die nächsten Tage meiner Reise zu organisieren. Weil es in der Wüste doch viel kälter war als ich es erwartet hatte, gabs auch noch einen Wollpulli und Wollstulpen dazu, die sich in den kommenden Tagen als sehr hilfreich erwiesen hatten!
(Super leckere Snacks :-) ) |
Den ersten Stop der Tour machten wir bei einem "Zug-Friedhof", der aus in der Wüste abgestellten alten Zügen bestand, die dort nun vor sich hin rosten. Danach verbrachten wir den restlichen Tag in der Salzwüste, wo wir unendlich viele Fotos machten und die weite weiße Landschaft bestaunten. Teile der Wüste standen auch noch nach der Regenzeit unter Wasser, was einen besonders schönen Effekt hatte! Abends kehrten wir, passend zum Tagesprogram, in einem Salzhostel ein, welches komplett aus Salz bestand (also auch die Betten, Tische und Stühle waren aus Salz).
Nachdem wir den ganzen Tag zusammen im Auto verbracht hatten bin ich abends noch ein bisschen allein unterwegs gewesen und hab mir den Sonnenuntergang von dem Berg hinter unserem Hostel aus angesehen! Der Himmel war richtig richtig schön dunkel lila-orange gefärbt (kommt auf meiner Kamera leider nicht so raus) und ich war ganz allein da oben!
Am nächsten morgen waren wir dann auch schon wieder früh genug wach um den Sonnenaufgang zu beobachten und es ging weiter durch die Wüste, die aber diesmal nicht mehr aus Salz bestand. Nach einem Stop an einem Quinoafeld, ich glaub das ist so ungefähr das Einzige, was dort wächst, ist aber auch sehr lecker und gesund, ging es in ein Dorf, wo wir uns alte Gräber der Lípez Kultur angesehen hatten. Dort wurden die Toten in kugelförmigen Höhlen beigesetzt, sodass die Skelette noch gut erhalten waren und man immernoch die etwas verlängerte Schädelform erkennen konnte. Diese enstand dadurch, dass die Menschen sich die Köpfe von früh auf abgebunden hatten um einen größeren/längeren Kopf zu bekommen.
Später ging es durch die Wüste vorbei an beeindruckenden Vulkanen und Lagunen, wo ich auch meine ersten Flamingos 'live' gesehen hab! Besonders schön war die Laguna Colorada, die aufgrund von Mineralien (die auch die Flamingos so hübsch einfärben) rotes Wasser besitzt.
Es war nicht verboten für Flamingos hier zu fliegen... man durfte sie bloß nicht aufscheuchen! |
Am 3. Tag hatten wir nochmal ein richtig großes Programm! Nachdem wir morgens alle zusammen verschlafen hatten, schmiss uns unserer Fahrer aus den Betten und es ging weiter Richtung Süden durch die Wüste. Heute sahen wir viele interessante und beeindruckende Gesteinsformationen, weitere Lagunen, Geysire, machten Stop an heißen Thermen und kamen an so einigen Llamaherden vorbei. Wie die Llamas aber das agressive Gras dort fressen konnten war uns allen ein Rätsel! Nachdem wir am 3. Tag in der Wüste das erste mal etwas Grün auf dem Boden erblickt hatten, mussten wir gleich feststellen, dass das Gras so spitz und zäh ist, dass man sofort blutige Knie bekommt, wenn man sich selbst mit langer Hose kurz zum fotografieren hinknien möchte!!
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