Potosí ist, aufgrund seines Silbervorkommens, die ehemals
größte und reichste Stadt Südamerikas zu Zeiten der Kolonalisierung gewesen.
Auch heutzutage ist die Stadt schön anzusehen durch ihre verwinkelte Bauweise
(die damalige schnelle Vergrößerung erfolgte ohne Plan) und ihre vielen
verschiedenen Kirchen. Das besondere Highlight ist nach wie vor ein Besuch in
den Mienen, in denen heute noch immer gearbeitet wird.
Auf Anraten der Holländer sind wir im Hostel „The Koala Den“
abgestiegen und haben es nicht bereut. Die Betten waren super komfortabel, die
Leute und die Angestellten wirklich nett und es gab endlich mal ein gutes
Frühstück, mit Obst, Pancakes, Sauerteig-Brötchen und Rühreiern. Nach diesem
ausgiebigen Frühstück haben Wout, Lise und ich uns auf den Weg unter Tage
gemacht. Lena hat hat ein bisschen Platzangst und sich daher
sicherheitshalber gegen diese Tour entschieden und ein bisschen auf eigene
Faust die Stadt erkundet.
Bevor es in die Mienen selbst ging, wurden wir richtig
eingekleidet (damit unsere eigene Kleidung nicht dreckig wird) und mit Helm und
Kopflampe ausgestattet. Danach ging es in den Gift-Shop, in dem Wasser,
Dynamit und Coca-Blätter als Geschenke für die Minenarbeiter gekauft wurde.
Diese Mienen sind alles andere als gemütlich, die
Sicherheitsvorkehrungen fast nicht vorhanden und in keinem Fall mit
europäischen oder nordamerikanischen Minen vergleichbar. Wir sind die
wackeligsten Stufen nach unten oder oben geklettert und im Vierfüßler-Stand
durch enge Öffnungen und Gänge gekrabbelt. Unter diesen Umständen kann man
verstehen, warum viele Minenarbeiter unter Tage trinken. Des Weiteren liegt die
Lebenserwartung bei diesen Arbeitern bei 55 Jahren, was sich schon um 10 Jahre mehr handelt, als noch
vor einigen Jahren. Viele der Arbeiter sind in Cooperativos, die Teile der
Miene kaufen und arbeiten sozusagen selbständig.
Dies war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung, die ich
nicht missen möchte, da ich auf jeden Fall viel lernt habe, aber eine schöne
Erfahrung ist etwas anderes.
Den nächsten Tag haben wir noch ein bisschen die Stadt
erkundet bevor es gegen Nachmittag mit den Bus nach Sucre ging.
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