Wie sich herausgestellt hatte, war die Nacht nicht für jeden so gemütlich. Wout hat wohl unser Marktessen vom Tag zuvor nicht hundertprozentig vertragen und aufgrund von Magenkrämpfen kein Auge zugetan. Dementsprechend ist er auch den Tag im Hostel geblieben. Dies war wieder ein Tipp vom Taxi-Fahrer und hat sich gelohnt. Zu viert hatten wir ein Zimmer mit 6 Betten, Fernseher und einem eigenen Bad.
Während Wout sich auskuriert und geschlafen hat, sind Lena,
Lise und ich aufgebrochen die Stadt zu erkunden. Da Sonntag war, waren die
Straßen um unser Hostel in einen riesigen Markt verwandelt worden.
An anderen Stellen haben unzählige kleine Umzüge, mit Musik
und schön zurecht gemachten Menschen, stattgefunden.
Zum Schluss haben wir einen kleinen Spaziergang in einem
Park gemacht und unsere ersten Stadtbilder geschossen.
Der zweite Tag war für Lena und mich fürs Shoppen von
Souveniers vorbestimmt und Wout musste wohl- oder übel mit. Wohingegen sich
Lise für einen Besuch der Tiwanaku-Ruinen 100 km außerhalb der entschieden hat.
Unser Einkaufstag war sehr erfolgreich und unser Gepäck mal wieder etwas
schwerer. Lise hat bei ihrer Tour durch Zufall die Holländer widergetroffen
und wir haben abends gemeinsam gegessen. Leider sind Lena und Wout ausgefallen.
Da diesmal Lena etwas Falsches gegessen hat und Wout sicherheitshalber bei ihr
geblieben ist.
Dementsprechend sind wir am nächsten Tag auch nicht wie geplant
zu den Ruinen gefahren, sondern haben uns einen Aussichtspunkt in der Mitte der
Stadt angeschaut und die Aussicht von La Paz genossen. Vielen Touristen sagen,
dass La Paz keine schöne Stadt ist und nicht viel zu bieten hat, aber ich war
sehr positiv überrascht von der Hauptstadt Boliviens. Durch ihre Höhe ist sie
einerseits etwas Besonderes, wobei Potosí noch höher gelegen ist, aber
anderseits ist ihre im Tal gelegene Lage mit dem schneebedecktem Berg (…) im
Hintergrund wirklich einzigartig. Durch ihre Hochhäuser im Zentrum und die
bunten Farben der Häuser sieht sie von oben sehr europäisch aus. Je näher man
aber herankommt, desto traditioneller wirkt.
In unserem Guide stand eine Art Open-Air Galerie empfohlen.
Ich hab mir dabei etwas die Graffiti-Bilder in Valparaiso vorgestellt. Also
sind wird mit dem Taxi in die Zona Sur von La Paz gefahren, um uns ca. 10
Plakate, die wie Werbung für La Paz aussehen, anzuschauen. Das „Museum“ war
eher enttäuschend, aber die Fahrt dahin hat sich gelohnt, da wir so die
moderne Seite von La Paz kennengelernt haben.
Da dies unser letzter gemeinsamer Abend war, sind wir zur
Feier des Tages nochmal essen gegangen.
Den nächsten Morgen ist Lise bereits sehr früh zu ihrem Bus
gegangen und wir haben uns etwas später zu den Pre-Inca-Ruinen in Tiwanaku
aufgemacht. Diese sind in keinem Fall mit Machhu Pichhu zu vergleichen, da die
Bolivianer zu Beginn der Entdeckung dieser Ruinen nicht so viel Wert auf die
Erhaltung dieses Weltkulturerbes gelegt haben. Dennoch waren die Ruinen
wirklich beeindruckend.
Danach hieß es Abschiednehmen von Lena und Wout. Die
beiden haben sie auf den Weg nach Cobacabana zum Lago Titticacca gemacht, wo
sie mit Sicherheit Lise in einer Bar über den Weg laufen werden und ich habe
einen Nachtbus nach Santa Cruz genommen. Damit gingen zwei wirklich schönen
Wochen mit den beiden zu Ende und ich bin wieder allein unterwegs.
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