Mit dem Collectivo habe ich mich in die Berge nach Samaipata
gemacht. Dort bin ich ziemlich günstig in einem Hostel am Plaza abgestiegen.
Den ersten Tag habe ich ein bisschen den Ort erkundet und es mir früh in meinem
Doppelbett gemütlich gemacht. Gerade bin ich an einem Punkt meiner Reise
angekommen, in dem ich ein bisschen Ruhe von anderen Menschen brauche. Daher
kommt mir dieses Zimmer gerade Recht und ich kann die liegengebliebenen
Dingen, wie den Blog, abarbeiten.
EL FUERTE
Den zweiten Tag habe ich zu einer Wanderung zu den
Inca-Ruinen EL FUERTE genutzt. Diese liegen 9 km außerhalb von Samaipata und sind
eigentlich gut zu Fuß zu erreichen. Leider habe ich die Abzweigung verpasst und
bin 5 km zu weit in Richtung Santa Cruz gelaufen. Irgendwann hat ein Auto angehalten und ich habe gefragt, ob es noch
weit bis zu den Ruinen sei. Daraufhin haben mir die netten Männer mitgeteilt,
dass ich schon lange dran vorbei gelaufen bin, aber die mich gerne mitzurücknehmen. Gesagt getan. Von der Gabelung ging es dann nochmal 5 km bergauf
bis zu El Fuerte. Dort angekommen, war ich ziemlich durchgeschwitzt und fertig.
Aber der Weg hat sich gelohnt, die Aussicht war wunderschön und die Ruinen
haben sich in ihrer ganzen Pracht vor mir erstreckt.
Nach einer kurzen Toiletten-Erfrischung habe ich mich auf
den Rundgang durch die Ruinen begeben. Die Hauptattraktion ist ein riesiger
Fels in den die Inkas Tierformen, Bewässerungssysteme und ähnliches eingehauen
haben. Der Fels diente zum einen als Bewässerungssystem und zum anderen als
Opferstätte. Um den Fels sind diverse Ruinen, die einst Häuser waren,
angeordnet. Insgesamt lässt sich die Inka-Stätte in einen zeremoniellen und
einen administrativen Bereich unterteilen. Neben den Inkas haben auch in
früherer Neuzeit die Spanier diesen Punkt als Festung und als Handelspunkt
zwischen Asunción und Lima genutzt.
Den nächsten Tag hatte ich dann einen tierischen Muskelkater
und einen kleinen Sonnenbrand. Daher hab ich mich für einen faulen Tag im Bett
entschieden.Abends habe ich dann meine Tour in den Amboro-Nationalpark für den nächsten Tag
gebucht
AMBORO NATIONALPARK
Der Amboro-Nationalpark ist riesig und besteht aus
verschiedenen Klimazonen. Ich hab mich bei meiner Tour für den Nebelwald „La
Yunga“ entschieden. Dieser besteht aus vielen Farnen, die teilweise mehr als
1000 Jahre alt sind, und erstreckt sich in einer Höhe von 2000 bis 2600 m.
Diese Vegetationsart ist einzigartig in Bolivien und man fühlt sich ein
bisschen in eine frühere Zeit versetzt.
Durch die tropische Feuchte bildet sich
normalerweise viel Nebel, der dem Wald seinen Namen gibt. Bei meiner Tour gab
es überhaupt keinen Nebel, was sehr selten ist und so konnte ich von dem
Aussichtspunkt kilometerweit gucken, was normalerweise auch nicht möglich ist,
dafür fehlte ein bisschen die eigentliche Mystik des Waldes.
Mein Guide
Clemente konnte super Vogelstimmen imitieren und so hatte ich das Glück Tukane
und andere bunte Vogelarten zu entdecken, die durch seine Laute angelockt
wurden. Auf unserem Rückweg vom Aussichtspunkt hat mich wieder das Glück
erfasst und ich habe eine Affenmama mit ihrem kleinen Baby in den Baumgipfeln
herumklettern sehen.