Freitag, 8. März 2013

Torres del Paine (Patagonien-Chile)

Nachdem wir mit unserer Fähre gut in Puerto Natales angekommen sind und ca. 2 Stunden im Hafen lagen, bis wir alle auschecken konnten, haben wir uns zu unserem Hostal aufgemacht. Dort haben wir die wichtigsten Dinge für unseren Camping-Urlaub organisiert, wie Essen und Zelt, bevor wir uns mit unseren Bootsfreunden auf ein Bier in einer kleinen Brauerei getroffen haben.

Am nächsten Morgen hat in aller Frühe der Wecker geklingelt und wir haben um 7.30 den Bus zum Nationalpark Torres del Paine genommen. Dort wurden wir von einem Schalter zum anderen geschickt und durften uns ein abschrekendes Video anschauen, da vor einem Jahr ein Wanderer große Teile des Nationalparks beim Tee kochen abgebrannt hat. Leider war das Wetter zu Beginn noch nicht so vielversprechend, aber wir hatten gehört, dass es die nächsten Tage besser werden sollte. Allerdings kann man das in Patagonien nie so genau sagen...

 Regen- und wetterfest ausgestattet, hat sich dann unsere Gruppe langsam auf den Weg zum ersten Nachtlager gemacht. Zuerst bestand unsere Wandergruppe neben uns noch aus dem Schweizer Lenz, dem Kanadier Kyle und dem Engländer George... Unsere Gruppenstärke hat sich aber bereits nach dem ersten Stopp deutlich vergrößert. Als der Regen stärker wurden, haben wir und Lenz uns dazu entschieden eine kleine Mittagspause zu machen, während sich George und Kyle vom Regen nicht abschrecken ließen und tapfer weiter maschierten... Während unserer Rast haben wir dann ein sehr nettes deutsches Pärchen (Tina und Ralf) kennengelernt, die uns seitdem begleitet haben.
Von unserem ersten Zeltplatz waren es noch ca. 45 Minuten mehr bis zum Aussichtpunkt, von dem man eine wundervolle Aussicht auf die Namensgeber des Parkes haben sollte. Trotz dichter Bewölkung haben wir den Aufstieg gewagt und wurden belohnt. Gerade als wir den Mirador erreicht haben, haben sich langsam die Wolken verzogen. Viele herabsteigende Wanderer haben uns gesagt, dass sie bis zu 2 Stunden gewartet haben und nicht mal den See am Fuße der Torres sehen konnten. Das Glück war also auf unserer Seite: wir waren ganz alleine und hatten eine herrliche Sicht mit mystischen Nebelschaden.


2. Tag:
Nach unserer ersten Zeltnacht, haben wir den nächsten Morgen erstmal ausgeschlafen und uns langsam auf den Weg gemacht. Nach kurzer Zeit riss auch der Himmel auf, die Sonne kam hervor und wir konnten endlich die vorher vom regenverdeckte Landschaft genießen. Der gängige Wanderweg durch den Nationalpark ist das "W", d.h. man geht einen Weg hoch und muss den selben wieder zurücknehmen... Da wir beim Aufstieg mehr auf den Weg und den Boden geachtet haben, hatten wir beim Abstieg mehr Augen für die blauen Seen, die Berge und die wundervolle Landschaft. Kurzzeitig waren wir so von der Umgebung fasziniert, dass wir gar nicht gemerkt haben, dass Ralf den Shortcut verpasst hatte... Er war aber ziemlich schnell zu Fuß und ist fast zeitgleich mit uns an der kommenden Gabelung angekommen.
 An einem kleinen Steinstrand haben wir uns entschieden das eiskalte Wasser zu testen und eine Runde schwimmen zu gehen... Wir hatten uns wohl die schwierigste Stelle am Strand ausgesucht, da jeder über die großen Steinbrocken  ins Wasser gestolpert ist, was zur Belustigung der am Strandgebliebenden beigetragen hat.

Trotz eines langen Wandertages hatten wir für ein paar kleine Päuschen Zeit, da unser angestrebter Campingplatz eigentlich geschlossen war. Es gab aber einen Trick, um dort trotzdem zelten zu dürfen: nach 18.30 durften sie keine Wanderer mehr wegschicken, da sie es nicht vor Dunkelkeit ins nächste Camp schaffen würde.


3. Tag:
Am nächsten Tag haben wir den Mittelteil des Ws auf uns genommen und einen beeindruckendes Valle de Francés gesehen und eher einen ruhigen Tag verbracht. Gegen 15:00 sind wir im Camp Peloé angekommen und waren ganz über die Auswahl und fast günstigen Preise des kleinen Supermarktes erstaut, sodass wir uns erstmal ordentlich mit Schokolade und Keksen eindeckt haben. Des Weiteren ist diesen Nachmittag nicht viel passiert. Es war herrliches Wetter und wir haben uns auf den Rasen gelegt und die Aussicht auf die schneebedeckten Berge um uns herum genossen.



4. Tag:
Am nächsten Morgen sind wir zum nächsten Camp (Grey) aufgebrochen. Von einem Mirador ca. 10 min von dem Zeltplatz entfernt, gab es eine beeindruckende Aussicht auf den Gletscher Grey. Ein paar abgebrochene Eisschollen haben es bis zu unserem Ufer geschafft und es sind sehr surreale Bilder entstanden.
Tamara hatte noch nicht genug und ist noch 2 Stunden bis zum nächsten Aussichtspunkt, der noch viel näher am Gletscher Grey war, gewandert und wurde mit einer weiteren spektakulären Aussicht belohnt. Wie anderen haben es etwas langsamer angehen lassen, die Sonne genossen und uns den Sonnenuntergang vom Mirador angeschaut.
 



5.Tag:
Den Weg, den wir am 4. Tag bereits bewältigt hatten, mussten wir natürlich auch wieder zurück (Das Ende vom W). Also haben wir das Camp Peloé erneut passiert. Die Sonne schien weiterhin, allerdings setzte mit der Zeit ein ziemlich starker Wind ein, der einige Wegpassagen nicht ganz ungefährlich gestaltete. So gut wie alle Touristen nehmen eine Katamaran vom Camp Peloé. Da wir aber noch nicht genug vom Wandern hatten und etwas Geld sparen wollten sind wir einfach um den See herummaschiert, bzw. bis zur nächsten Campsite gegangen. Nach einigen kleinen Hügelchen hat sich die Landschaft verflacht und wir sind durch farbefrohe Gräserlandschaften spaziert (was bei Janne einen kleinen Heuschnupfen hervorgerufen hat). Dort haben wir uns auch sehr allein gefühlt, da uns kaum andere Wanderer entgegen kamen, wie es sonst bisher auf den anderen Wegen der Fall gewesen war. Die Nacht haben wir dann auch auf einem einfachen Campingplatz fast alleine verbracht, was ein gelungener Abschluss war.


6.Tag:
Heute ging es nur noch 2 weitere Stunden durch die Graslandschaft, durch welche wir bereits am Tag zuvor gewandert sind. Das Wetter war immernoch wunderschön und wir haben noch einmal die Aussicht auf die Berge des Nationalparks genossen, von denen wir uns immer weiter entfernten. An der Rangerstation am Parkeingang wurden wir dann von einem Shuttelbus abgeholt und zurück zu unserem Hostel in Puerto Natales gefahren. Um die gelungenen letzten Tage im Torres del Paine schön ausklingen zu lassen haben wir uns abends noch einmal mit unseren Wanderkameraden getroffen und sind Essen gegangen!

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