Am Samstagmorgen konnten wir der Hitze in Santiago etwas entfliehen,
indem wir uns auf den Weg nach Banos Morales gemacht haben. Die ist ein kleines
Dorf in den Anden, ohne Elektrizität, ohne Internet und ohne feste Straßen.
Dort wohnen ca. 5 Familien und der Rest der Häuser sind Ferienhäuser. Eins von
denen gehört Emiliano’s Familie, der uns netterweise dahin eingeladen hat.
Der Weg war relativ einfach, aber alleine hätten wir es nie
geschafft dort anzukommen. Los ging es mit dem Collektivo bis zur Metro, dann
mit der Metro zum nächsten Collektivo und zum Schluss sind wir das erste Mal in
unserem Leben per Anhalter gefahren. Dies war viel einfacher als erwartet… wir
wollten gerade unser Frühstück auspacken, als schon das erste Auto anhielt und
uns mitnahm.
Auf der Fahrt haben wir dann auch gleich erfahren, dass ein großes
Dorffest in Banos Morales stattfindet, was uns Emiliano verschwiegen bzw.
vergessen hatte. Endlich hatten wir mal Glück, denn normalerweise verpassen wir
solche Feste immer um ca. eine Woche.
Auf dem Fest traten diverse Musik- und Folkloregruppen auf und
verschiedene traditionelle Tänze wurden vorgeführt. Zur weiteren Unterhaltung
haben Spiele wie Sackhüpfen, Tauziehen und die Reise nach Jerusalem gesorgt.
Tamara hat die Mädelsmannschaft beim
Tauziehen unterstützt und die Reise nach Jerusalem gab es in einer verschärften
Version, nämlich mit Pferden. Das heißt beim Stoppen der Musik mussten die
Teilnehmer als allerstes vom Pferd springen, um sich dann einen Stuhl für die
nächste Runde zu sichern. Abends wurde getanzt und es gab diverse
Tanzwettbewerbe, von denen Janne sogar einen mit ihrem chilenischen Tanzpartner
gewonnen hat (Ausländerbonus ;) ).
Die Stimmung war sehr ausgelassen und wir haben mit Emilano,
seinen Eltern und Verwandten getanzt und einige folkloristische Schrittfolgen
kennengelernt (z.B. Cueca-Tanzen).
Den nächsten Tag haben wir erst einmal ausgeschlafen, bevor wir ein
bisschen durchs Dorf und in der Umgebung spazieren gegangen sind. Hätten wir
mehr Zeit gehabt , wäre der Besuch des Nationalparks eine weitere Option
gewesen.
Die Familie und das gesamte Dorf waren super gastfreundlich und so
wurden wir reichlich zum Mittag und Frühstück bekocht. Super lecker und sehr
sehr viel. Bei einem Glas Wein haben wir dann ein bisschen mehr über die
chilenische Geschichte gelernt, bevor wir abends zurück nach Santiago gefahren
sind. Ein nettes Pärchen hat uns freundlicherweise fast bis zur Haustür von
Emiliano mitgenommen (natürlich wieder per Anhalter, jetzt haben wir ja Übung).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen