Von Valparaíso nach Santiago sind es ca. 1,5h Busfahrt.
Diesmal haben wir uns gegen Pullman-Bus und für Tur-Bus entschieden, allerdings
werden wir für unsere nächste großer Fahrt wieder unser Lieblingsbusunternehmen
Pullman bevorzugen.
In Santiago haben wir zum Glück wieder einen Couchsurfer
gefunden, der uns beide freundlicherweise aufgenommen hat. Das erste Mal zu
Emiliano zu kommen, war eine kleine Weltreise, da er und seine Eltern ca. 30
min vom Zentrum entfernt wohnen. Das heißt Metro und Colletivo oder Bus. Er hat
uns aber eine ziemlich gute Beschreibung mitgegeben, so dass wir bis kurz vor
seine Straße ein leichtes Spiel hatten. Allerdings hatte die Straße kein
Straßenschild und so sind wir erstmal zu weit gelaufen. Begrüßt wurden wir dann
standesgemäß mit einem Bier und nach einem kleinen Kennenlerngespräch hat er
uns auch gleich zu dem Ferienhaus seiner Eltern in den Bergen eingeladen.
Allerdings dazu später mehr.
Als erstes wurde Janne’s früherer Austauschschüler aus
Schulzeiten, Patito, besucht. Wir hatten nach langer Feierabstinenz, große Lust
auszugehen, und Patito meinte, der Donnerstag wäre dafür sehr geeignet. Er war
erst noch auf einer Geburtstagsfeier, die sich aber als etwas langweilig
herausgestellt hat und hat uns daher zu einem anderen Freund mitgenommen. Dort
wurde uns gleich das „Nationalgetränk“ Piscola eingeschenkt… Statt Rum-Cola
trinken die jungen Chilenen Pisco mit Cola. Nach dem Bier und etwas Wein, ist
uns dieser schnell in den Kopf gestiegen und wir sind zur ersten Disco
gefahren. Diese hat sich als eine Art „Erasmus-Party“ herausgestellt, die sehr
gut besucht und dementsprechend voll und stickig war. Also ging es weiter zur
nächsten Feier. Dort wurde ordentlich getanzt zu einer Mischung aus latein- und
nordamerikanischem Pop, sowie Regeaton. Leider ging viel zu früh das Licht an
und wir sind wieder in Patito‘s Wohnung zur Afterparty gefahren. Dadurch, dass
der Nachhausweg zu Emiliano etwas länger dauerte, besonders nachts (ohne Metro
und Collectivos), haben wir den nächsten halben Tag erstmal im Bett verbracht.
Das war auch ganz gut, da Santiago von einer Hitzewelle
überrollt und es erst gegen Abend angenehmer wurde. Zu dieser Zeit konnten wir endlich das Haus
verlassen und sind nach Bellavista gefahren, um wieder Bier zu trinken,
Empanadas zu essen und durch die Straßen zu schlendern. Dabei haben wir einen
guten Überblick über die Stadt bekommen und zu guter Letzt einen Terremoto in
der Bar Piojera getrunken. Das ist ein Cocktail aus süßem Wein, mit Ananaseiscreme
und Grenadine oder Vernet. Der hat es ganz schön in sich, ist nicht wirklich
lecker und sieht auch nicht appetitlich aus. An Feiern und Trinken kommt man in
Santiago nicht wirklich vorbei und daher ging es abends auf eine Hausparty von
Emilano’s Freundin.
Am Montag kannten wir den Weg in das Zentrum schon so gut,
dass Emiliano uns allein losgeschickt hat. Also konnten wir endlich auf die
diversen Aussichtpunkte und Berge, die wir uns vorher nur von unten anschauen
durften (Emiliano meinte immer, dass es zu lange dauert und es zu heiß ist …).
Von dem Cerro Cristobal und einem Aussichtsturm hatten wir eine
unglaublich schöne Aussicht über die Stadt.
Eigentlich wollten wir uns am Samstag (wieder) zum Feiern
mit unserem früheren Reisebegleiter Dan treffen… Da wir spontan in den Bergen
waren, müssen wir dies auf Buenos Aires verschieben. So haben wir uns zumindest
zum Mittagessen getroffen und die letzten zwei Reisewochen und –tipps
austauschen können.
Am letzten Tag in Santiago sind wir noch schnell ins Museo
de la Memoria y Derechos Humanos gegangen. Dies war super interessant, aber
irgendwie haben wir ein bisschen die Zeit versäumt und mussten ziemlich hetzen.
Dies war besonders schade, da das Museum wirklich gut ist und viel mehr Zeit
verdient hätte. Abends haben wir uns zum Abschied noch mal mit Patito getroffen
bevor wir total abgehetzt (mal wieder die Zeit) am Busbahnhof angekommen sind.
Insgesamt ist Santiago auf jeden Fall eine Reise wert und
ziemlich schön für eine Hauptstadt. Sie ist sehr europäisch, grün und einfach
zu bereisen. Im Zentrum sind die Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß zu erreichen und
ausgehtechnisch hat sie viel zu bieten. Auch unser Couchsurfer hat sich sehr
viel Zeit für uns genommen und uns viele schöne Ecken gezeigt. Dafür haben wir
uns mit Frühstück und Abendessen, sowie Abwaschen, revanchiert. Die Abendessen
sind meist etwas ausgeartet, da diverse Freunde und neue Couchsurfer
miteingeladen wurden. Dies hat interessante Gespräche bis tief in die Nacht mit
sich gebracht. Die Folge war langes Ausschlafen und viel Ausruhen, neben
unseren Stadterkundungen. Teilweise haben wir die Zeit völlig vergessen und
waren immer wieder überrascht, wie spät es eigentlich war…
In Santiago haben wir von unserem Couchsurfer auch einigen
lateinamerikanischen Hip Hop gezeigt bekommen. Besonders hat uns ein Lied der
Gruppe „Calle13“ gefallen, das auch einen richtig schönen Videoclip hat, der
ganz gut auch unseren Gesamteindruck von Südamerika beschreibt. http://www.youtube.com/watch?v=DkFJE8ZdeG8
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