Montag, 4. März 2013

Santiago de Chile





Von Valparaíso nach Santiago sind es ca. 1,5h Busfahrt. Diesmal haben wir uns gegen Pullman-Bus und für Tur-Bus entschieden, allerdings werden wir für unsere nächste großer Fahrt wieder unser Lieblingsbusunternehmen Pullman bevorzugen.
In Santiago haben wir zum Glück wieder einen Couchsurfer gefunden, der uns beide freundlicherweise aufgenommen hat. Das erste Mal zu Emiliano zu kommen, war eine kleine Weltreise, da er und seine Eltern ca. 30 min vom Zentrum entfernt wohnen. Das heißt Metro und Colletivo oder Bus. Er hat uns aber eine ziemlich gute Beschreibung mitgegeben, so dass wir bis kurz vor seine Straße ein leichtes Spiel hatten. Allerdings hatte die Straße kein Straßenschild und so sind wir erstmal zu weit gelaufen. Begrüßt wurden wir dann standesgemäß mit einem Bier und nach einem kleinen Kennenlerngespräch hat er uns auch gleich zu dem Ferienhaus seiner Eltern in den Bergen eingeladen. Allerdings dazu später mehr.

Als erstes wurde Janne’s früherer Austauschschüler aus Schulzeiten, Patito, besucht. Wir hatten nach langer Feierabstinenz, große Lust auszugehen, und Patito meinte, der Donnerstag wäre dafür sehr geeignet. Er war erst noch auf einer Geburtstagsfeier, die sich aber als etwas langweilig herausgestellt hat und hat uns daher zu einem anderen Freund mitgenommen. Dort wurde uns gleich das „Nationalgetränk“ Piscola eingeschenkt… Statt Rum-Cola trinken die jungen Chilenen Pisco mit Cola. Nach dem Bier und etwas Wein, ist uns dieser schnell in den Kopf gestiegen und wir sind zur ersten Disco gefahren. Diese hat sich als eine Art „Erasmus-Party“ herausgestellt, die sehr gut besucht und dementsprechend voll und stickig war. Also ging es weiter zur nächsten Feier. Dort wurde ordentlich getanzt zu einer Mischung aus latein- und nordamerikanischem Pop, sowie Regeaton. Leider ging viel zu früh das Licht an und wir sind wieder in Patito‘s Wohnung zur Afterparty gefahren. Dadurch, dass der Nachhausweg zu Emiliano etwas länger dauerte, besonders nachts (ohne Metro und Collectivos), haben wir den nächsten halben Tag erstmal im Bett verbracht.
Das war auch ganz gut, da Santiago von einer Hitzewelle überrollt und es erst gegen Abend angenehmer wurde.  Zu dieser Zeit konnten wir endlich das Haus verlassen und sind nach Bellavista gefahren, um wieder Bier zu trinken, Empanadas zu essen und durch die Straßen zu schlendern. Dabei haben wir einen guten Überblick über die Stadt bekommen und zu guter Letzt einen Terremoto in der Bar Piojera getrunken. Das ist ein Cocktail aus süßem Wein, mit Ananaseiscreme und Grenadine oder Vernet. Der hat es ganz schön in sich, ist nicht wirklich lecker und sieht auch nicht appetitlich aus. An Feiern und Trinken kommt man in Santiago nicht wirklich vorbei und daher ging es abends auf eine Hausparty von Emilano’s Freundin.





 Am Montag kannten wir den Weg in das Zentrum schon so gut, dass Emiliano uns allein losgeschickt hat. Also konnten wir endlich auf die diversen Aussichtpunkte und Berge, die wir uns vorher nur von unten anschauen durften (Emiliano meinte immer, dass es zu lange dauert und es zu heiß ist …). Von dem Cerro Cristobal und einem Aussichtsturm hatten wir eine unglaublich schöne Aussicht über die Stadt.






 Eigentlich wollten wir uns am Samstag (wieder) zum Feiern mit unserem früheren Reisebegleiter Dan treffen… Da wir spontan in den Bergen waren, müssen wir dies auf Buenos Aires verschieben. So haben wir uns zumindest zum Mittagessen getroffen und die letzten zwei Reisewochen und –tipps austauschen können.
Am letzten Tag in Santiago sind wir noch schnell ins Museo de la Memoria y Derechos Humanos gegangen. Dies war super interessant, aber irgendwie haben wir ein bisschen die Zeit versäumt und mussten ziemlich hetzen. Dies war besonders schade, da das Museum wirklich gut ist und viel mehr Zeit verdient hätte. Abends haben wir uns zum Abschied noch mal mit Patito getroffen bevor wir total abgehetzt (mal wieder die Zeit) am Busbahnhof angekommen sind.


 Insgesamt ist Santiago auf jeden Fall eine Reise wert und ziemlich schön für eine Hauptstadt. Sie ist sehr europäisch, grün und einfach zu bereisen. Im Zentrum sind die Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß zu erreichen und ausgehtechnisch hat sie viel zu bieten. Auch unser Couchsurfer hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und uns viele schöne Ecken gezeigt. Dafür haben wir uns mit Frühstück und Abendessen, sowie Abwaschen, revanchiert. Die Abendessen sind meist etwas ausgeartet, da diverse Freunde und neue Couchsurfer miteingeladen wurden. Dies hat interessante Gespräche bis tief in die Nacht mit sich gebracht. Die Folge war langes Ausschlafen und viel Ausruhen, neben unseren Stadterkundungen. Teilweise haben wir die Zeit völlig vergessen und waren immer wieder überrascht, wie spät es eigentlich war…

In Santiago haben wir von unserem Couchsurfer auch einigen lateinamerikanischen Hip Hop gezeigt bekommen. Besonders hat uns ein Lied der Gruppe „Calle13“ gefallen, das auch einen richtig schönen Videoclip hat, der ganz gut auch unseren Gesamteindruck von Südamerika beschreibt. http://www.youtube.com/watch?v=DkFJE8ZdeG8

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