Nach knapp 24 h ist der Bus in Asunción angekommen, was alle Mitreisenden (außer mir) überrascht hat, da der Bus wohl sonst auch bis zu 30 h brauchen kann. Mein erster Eindruck von Asunción war " Was für eine schöne Stadt!" Direkt am Fluss gelegen, hat der dazugehörige Sonnenuntergang umgehauen. Auch sah Asunción gar nicht wie die Hauptstadt des 2. ärmsten Landes Südamerikas aus, sondern ganz im Gegenteil: überall Malls, teure, neue Autos, viele schicke Restaurants und gut gekleidete Menschen. Erst hinterher habe ich erfahren, dass wir durch die reicheren Vororte gefahren sind. Im Zentrum sah alles schon etwas heruntergekommener aus und direkt hinter dem Regierungsgebäude Calbrido, befindet sich ein kleiner Slum.
Da keiner meine großen Scheine aus dem Geldautomaten wechseln konnten oder wollten, musste ich vom Busbahnhof ein Taxi nehmen. Der Taxifahrer war um die 80 und sehr nett. Er hat mir erst von seiner Stadt vorgeschwärmt und mir geraten, was ich mir alles angucken soll. Mein Hostel "El Viajero" war genau im alten Zentrum und ziemlich neu. Es gab einen Pool, die Zimmer waren riesig, die Angestellten super nett und alles war sehr sauber. Leider ist in Paraguay momentan überhaupt keine Reisezeit und so war ich in einem 8er Zimmer mit einer netten Venezuelerin und einem deutschen, der aber gleich den nächsten Tag abgereist ist. Mit dem Mädel hab ich mich ziemlich gut verstanden, aber leider hatte sie eine Lebensmittelvergiftung gehabt und war dabei sich auszukurieren, also hab ich sie immer nur zum Frühstück und Abends gesehen. Dementsprechend habe ich die Stadt alleine erkundet, bin zu Museen etwas außerhalb gefahren, die leider geschlossen waren, hab mir eine der Malls angeguckt und alle historisch wichtigen Gebäude im Zentrum angeschaut, nebenbei was über die urbane Ausbreitung der Stadt gelernt.
Auch habe ich es mir nicht nehmen lassen das Eisenbahnmuseum zu besuchen, da in Paraguay die allererste Eisenbahnstrecke Südamerikas gebaut wurde. Aber wie ich auf meiner Reise gemerkt habe, hat sich das System Eisenbahn nicht durchsetzen können :-).
Meinen letzten Abend habe ich dann mit einigen Straßenkünstlern in einer Cerveceria verbracht. Ich saß auf dem Plaza de los Heroes und hab meine Beine hochgelegt und wurde mal wieder angequatscht von einem bolivianischen Kettenverkäufer. Der meinte, dass sein Kumpel Geburtstag (30) hat und dass sie in der Nähe ein Bier trinken gehen wollen und ob ich nicht Lust habe mitzukommen. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass es sich um ehrliche und aufrichtige Menschen handelt, habe ich zugestimmt und einen ziemlich lustigen Abend verbracht, bei dem ich viel über die paraguayische und auch die bolivianische Kultur gelernt habe.
Vor meiner Abreise nach Encarnación hab ich noch schnell die 4 Mercados angeschaut, aber leider meine Kamera nicht mitgenommen. Dort gab es wirklich alles zu kaufen, was das Herz begehrt: Tiere, Elektronikartikel, Obst, Essen, Kleidung etc.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen